theologische Meditationen

Am Karfreitag gilt: Obacht bei der Heimgymnastik!

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Zur Kreuzigungsmode

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Β»[…] Als typisch fΓΌr die kulturell Γ€ußerst schnelllebigen und insgesamt sehr lebhaften 0030er Jahre kann jedenfalls der ungewΓΆhnlich rasche Wandel der modischen PrΓ€ferenzen gelten, was insbesondere den fΓΌr diese Arbeit relevanten Bereich der UnterwΓ€schemode betrifft. Dieser Umstand kann bei nΓ€herer Betrachtung kaum verwundern, galt doch die eigene Hinrichtung schlechterdings die einzige MΓΆglichkeit, sich ΓΌberhaut in Unterbekleidung einem grâßeren Publikum zu prΓ€sentieren und dabei einen Individualismus zu demonstrieren, der sich mit dem damals ansonsten eher ernΓΌchternden Modeangebot, bestehend hauptsΓ€chlich aus aschgrauen SackgewΓ€ndern, kaum abbilden ließ. Die Hinrichtung wiederum eignete sich außerdem ausgezeichnet fΓΌr derartiges Schaulaufen, da sie damals fast jeden DurchschnittsbΓΌrger wenigstens einmal im Leben ereilte.

Ging die Forschung bislang davon aus, daß die „Nazarether Bindung“ noch zu Zeiten der Kreuzigung des Heilands als letzter Schrei unter den juvenilen Delinquenten galt, legen aktuelle Forschungen nahe, daß sich insbesondere in der SchΓ€cher-Subkultur bereits zu diesem Zeitpunkt neuere Formen der GenitalverhΓΌllung herausgebildet hatten, die mit der traditionellen, als theatralisch und verkitscht empfundenen Schurz-Bindung brachen und eher Γ„hnlichkeit mit den auch heute noch ΓΌblichen Beinkleidern aufwiesen, wobei die sehr knappe Bedeckung der primΓ€ren Geschlechtsmerkmale eher an einen heutigen „Tanga-Slip“ erinnert. Mit dem keck-lasziven Charakter dieser Unterbekleidung hoffte man, bei der Kreuzigung alle Blicke auf sich zu ziehen, was insbesondere auch bei den Hinterbliebenen Eindruck hinterlassen sollte und einen nicht unwesentlichen Einfluss auf die Opulenz des BegrΓ€bnisses gehabt haben kΓΆnnte.

Strittig ist hingegen noch immer die Frage, ob es den SchΓ€chern mit dieser neckischen Minimalgewandung tatsΓ€chlich gelang, dem Heiland an seinem großen Tag sozusagen „die Schau zu stehlen“. Von Luther wurde dieser Umstand zeitlebens energisch bestritten, wenngleich verlΓ€ssliche Quellen nahelegen, daß er selbst sich ausgesprochen gerne bei der Gartenarbeit im SchΓ€cher-Tanga prΓ€sentierte, wovon aber – wohl insbesondere wegen der stetig sich mehrenden LeibesfΓΌlle des Chef-Reformators – keine bildlichen Zeugnisse ΓΌberliefert sind.Β«

Aus: Gunsser, Nikodemus: Von „Size Zero“ bis zum Stigma-Tunnel. Der Heiland am Kreuz als als Stilikone. TΓΌbingen, 1925 (neue Auflage 1931)

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Karfreitag

Wünsche allseits einen besinnlichen Feiertag. Und halten Sie in Gottes Namen die Füße still, gell.

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Palmin-Sonntag

WΓΌnsche allseits einen gustiΓΆsen Palmin-Sonntag. Lassen Sie es sich einmal so richtig gutgehen und genießen Sie im Geiste des hehren Anlasses traditionelle KΓΆstlichkeiten. Das große Leiden und Sterben kommt schließlich frΓΌh genug – bei dieser ErnΓ€hrung unter UmstΓ€nden sogar schon nΓ€chste Woche.

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Energiegewinnung aus Ketzern nach der dick’schen Methode

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Auch in dieser Woche ist die Sonntagsausgabe des „Bad Friedelruher Waldpfeiffers“ ein wahrer Lesegenuss. Besonders die allwΓΆchentliche Kolumne von Schwester Dick hat es mir angetan, da sie neben theologischen Denkanstâßen auch praktische RatschlΓ€ge fΓΌr Heim und Garten enthΓ€lt. Den heutigen will ich Ihnen keinesfalls vorenthalten:

“ (…) Gerade in der kalten Jahreszeit versammelt sich die ganze Familie bekanntlich gerne um das wΓ€rmende Feuer des wohlig glimmenden Scheiterhaufens. Aber wussten Sie schon, dass man aus Ketzern auch ganz einfach umweltfreundlichen Strom gewinnen kann? Laden Sie einfach ein paar von diesen halbstarken Nihilisten zum Tee ein und lassen sie die fehlgeleiteten Seelen einige Passagen aus blasphemischen Pamphleten wie Nietzsches „Zarathustra“ rezitieren. Sie werden sehen: Bald macht es „Rumms!“ – und es blitzt und knallt mit heiligem Zorn auf den jΓ€mmerlichen SΓΌnder hernieder, dass es das Herz erwΓ€rmt und den Lithiumspeicher auflΓ€dt. So lohnt im ΓΌbrigen auch endlich die Nietzsche-LektΓΌre und die Stromrechnung erreicht ganz ohne Solarzelle einen rekordverdΓ€chtigen Tiefstand. Da soll noch einer sagen, der Herr verstΓΌnde nichts von Nachhaltigkeit. Hurra und Halleluja!“

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Theologische Mittwochs-Meditation

Der Zeitgeist ist bekanntlich hΓΆchst widersprΓΌchlich. Einerseits ist ein striktes Fastenregime heutzutage verpΓΆnt (ungesund); andererseits sind die PlakatwΓ€nde voll von sogenannten β€žMager-Modellenβ€œ, die ein fΓΌr Viele unerreichbares SchΓΆnheitsideal propagieren, wΓ€hrend der β€žnormaleβ€œ Mensch mit stΓ€ndigen Gewichtsproblemen zu kΓ€mpfen hat.

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Da drΓ€ngt sich doch die Frage auf, ob diese ausgemergelten Idealbilder nicht Ausdruck einer menschlichen Ursehnsucht sind, nΓ€mlich der nach dem Verzicht. Und ist dieser Wunsch nicht ganz auf einer Linie mit dem Glauben? Schließlich hat der Mensch bei jedem Kirchgang das Abbild des gekreuzigten Heilands vor sich, der dort, gezeichnet von seinem bejammernswerten Martyrium, mit eigefallener Brust seinen Tod erwartet – und doch im knappen Lendenschurz gleichzeitig eine beneidenswert gute Figur macht? Anders gefragt: war Jesus nicht sogar das erste β€žGrâße-Null-Modellβ€œ?

Welche wertvollen Erkenntnisse kΓΆnnen wir daraus fΓΌr unser Alltagsleben gewinnen?

Ein guter Christ hat allzeit bereit zu sein fΓΌr den MΓ€rtyrertod. Und sollte man einst beschließen, ihn zu kreuzigen, so hat er schon vorher dafΓΌr Sorge zu tragen, dass ΓΌber dem Lendenschurz kein Schmerbauch hΓ€ngt. Merke: Die christliche Todesmarter hat etwas genuin Γ„sthetisches an sich.

Nun wissen Sie also, was der Herr von Ihnen erwartet. Sollte Ihnen das Hungern schwerfallen – stellen Sie sich nicht so an! FΓΌr sein Seelenheil darf man sich ruhig beizeiten den Finger in den Hals stecken. Was glauben Sie, hat der Heiland getan?

Amen.

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Revoluzzer, Füßeputzer

Ich muss schon sagen – dieser Pontifex entpuppt sich zunehmend als ausgemachter Revoluzzer; sein neuster Geistesblitz: die Einsetzung einer heiligen Kommission, die mit pΓ€pstlichem Auftrage zu ΓΌberprΓΌfen hat, ob es Frauenzimmern gestattet werden sollte, eine wichtige Rolle in der heiligen Kirche zu ΓΌbernehmen. Eine fast unlΓΆsbare Aufgabe, selbst fΓΌr ein Gremium der grâßten Geister.

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Der progressive Geist des Heiligen Vaters in allen Ehren – mir indes erscheint eine derart radikale Γ„nderung der seit Jahrtausenden bewΓ€hrten Praxis doch als allzu progressiv; schließlich ist in der heiligen Schrift schwarz auf weiß vermerkt, dass zum letzten Abendmale lediglich der Heiland und seine JΓΌnger – also mΓ€nnliche GΓ€ste – geladen waren. Was ja keineswegs bedeutet, dass der ErlΓΆser das unbedeutendere Geschlecht auszugrenzen gedachte – ganz im Gegenteil! Ich bin mir sogar ausgesprochen sicher, dass die AufrΓ€umarbeiten nach diesem Epoche machenden Abendbrot hauptsΓ€chlich von den Damen des Hauses ΓΌbernommen wurde, wΓ€hrend sich die MΓ€nner mit substanziellen Themen wie Kreuzigung und hahnkrΓ€henbedingtem Verrat befassen mussten. So leistet ein jeder seinen Beitrag.

Mein Vorschlag zur Güte würde daher lauten, den Frauenzimmern weiterhin Schonzeit zu gewÀhren. Katechistisch hochwichtige sakrale Handlungen sind ihnen schlicht noch nicht zuzutrauen. Und wer weiß: hat sich das schwache Geschlecht weitere 2000 Jahre mit nützlichen PutztÀtigkeiten bewÀhrt, so wird ihm der dann amtierende Pontifex vielleicht weitreichendere Rechte zuerkennen (bis dahin haben wir das jüngste Gericht hoffentlich lÀngst hinter uns).

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Veranstaltungsprogramm der Liebfrauengemeinde April 2016

Werte Damen und Herren,

anbei das – wieder einmal Γ€ußerst anregende – Veranstaltungsprogramm der Pfarrgemeinde „zu unserer Lieben Frau“ fΓΌr den Monat April. Um mΓΆglichst zahlreiches Erscheinen wird gebeten, Potztausend!

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Nachhaltigkeit mit der Heiligen Schrift

Nur allzu oft werden dem redlichen Menschen zum Beleg unsinniger Legenden („die Erde ist rund“ und Γ€hnlicher Unsinn) Zitate von Albert Einstein und anderer Physik-Ketzer entgegengehalten.

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Die Sintflut – durch und durch ΓΆkologisch

So meint man, die Bibel als eine Ansammlung von lΓ€cherlichen Fabeln brandmarken zu kΓΆnnen. Was, darf man in diesem Zusammenhange fragen, hat uns die moderne Physik schon nΓΌtzliches eingebracht? Die Atomkraft? Also jene ΓΌberkommene Form der Energiegewinnung, die derzeit fΓΌr teures Geld mit hochmoderner Kohlekraft ersetzt werden muss? Überhaupt war bereits das erste Anwendungsszenario des Atoms – namentlich das Zerbomben einiger japanischer DΓΆrfer – vΓΆllig unsinnig. Auf Jahrzehnte war hernach alles verseucht und unbenutzbar.

Ein Blick in die Heilige Schrift belegt, dass dem Herrn zur Vernichtung ganzer Zivilisationen eine einfache Sintflut genügte, also reines Wasser. Im Gegensatz zur Atombombe bewundernswert âkologisch und nachhaltig! Welche Praxis halten Sie für zeitgemÀßer? Die Antwort sollte recht klar sein; da mâgen sich die Atheisten meinethalben grün und schwarz Àrgern, Potztausend!

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Stolz und Gottesurteil

Werte Damen und Herren,

Welch ΓΌberaus begrüßenswerte Entwicklung in der Tat, dass sich dieser Tage eine zunehmende Zahl von Fratzenbuch-Nutzern in die Farben des Regenbogens hΓΌllt. Da will auch ich keinesfalls nachstehen. Symbolisiert dieser doch schon seit alttestamentarischen Zeiten jenen Bund, den der Herr mit den Menschen nach Ende der Sintflut schloss, er war das Zeichen des Friedens, der VersΓΆhnung mit Gott, nachdem er alles Leben auf Erden, Noah und seine tierischen Mitreisenden ausgenommen, gnadenlos ersΓ€uft hatte. Aber zugleich war und ist er ein Mahnmal, welches den Menschen da sagen will: β€žtreibt es nicht allzu bunt, sonst muss ich abermals korrigierend eingreifen. Und siehe da: schon schmelzen die sogenannten β€žPolkappenβ€œ, was man durchaus als Vorzeichen einer baldigen Neuauflage nehmen darf. Ich blicke diesem Tag schon heute mit nervΓΆser Vorfreude entgegen.

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Selbstredend leben wir heute in anderen Zeiten. Eine Arche muss nicht eigens konstruiert werden. Vielmehr werden ausgewΓ€hlte Senioren und Pensionisten komfortable Kreuzfahrschiffe – wie zum Beispiel das β€žTraumschiffβ€œ – besteigen und so in angenehmster Bequemlichkeit dem sinnlosen Überlebenskampf des sΓΌndigen PΓΆbels zusehen. Auch Tiere werden selbstredend mit an Bord genommen, allerdings reichen zur Schnitzelverarbeitung geeignete Arten wie Schweine oder Rinder vollends aus. Da darf durchaus in sinnvoller Weise selektiert werden. Zumal Hummer und Partygarnele ja bekanntermaßen ohnehin im Meer vorkommen.

Sobald dann der Wasserpegel wieder sinkt gehen wir frisch erholt und braungebrannt wieder an Land, bereit ein neues, rein gerontokratisches Utopia zu erschaffen, ganz ohne Unzucht und laute Ballspiele zur Mittagsruhe. Eine Welt, in der drei Fernsehprogramme endlich wieder ausreichen.

Wer dann unsere Renten zahlt, fragen Sie sich? Nun, recht einfach: nachdem heutzutage fast alle GeldstrΓΆme ganz unbar und virtuell um den Globus mΓ€andern kΓΆnnen diese selbstverstΓ€ndlich auch nicht vom Wasser durchweichen und unbrauchbar werden. Ein jeder wird sich einen Schrebergarten von der FlΓ€che des Saarlandes leisten kΓΆnnen!

Sie sehen – ist erst einmal die unbetagte BevΓΆlkerung dahin wird ein jeder von uns einen friedvollen und sorgenfreien Lebensabend verleben kΓΆnnen.

Was soll man da noch sagen, außer, nun:

Vor uns die Sintflut!

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